Roaming EU

Nach europäischem Recht kannst Du Deinen (deutschen) Mobilfunkvertrag in der gesamten EU ohne zusätzliche Kosten nutzen. Hier erklären wir Dir genau, was das für Dich bedeutet.


Was ist Roaming?

Wenn Du Roaming nutzt, bist Du in einem anderen Netz als dem Deines Anbieters unterwegs. Das kann zum Beispiel vorkommen, wenn Du im Ausland im Urlaub bist. Wenn Dein Anbieter in Deinem Zielland kein Netz hat und Du trotzdem das Internet nutzen, telefonieren oder SMS verschicken möchtest, dann geht das über das Netz eines anderen Anbieters, der dort ein Netzwerk hat. Über Roaming verbindet sich Dein Handy automatisch mit einem anderen verfügbaren Netz.

Roaming vs. Auslandsgespräch – der Unterschied

Viele verwechseln Roaming mit Auslandsgesprächen. Roaming bedeutet, dass Du Dich physisch im Ausland befindest, aber Deinen deutschen Tarif nutzt – also z. B. im Urlaub in Italien. Ein Auslandsgespräch dagegen bedeutet, dass Du von Deutschland aus ins Ausland telefonierst – z. B. Du rufst eine französische Nummer an. Dafür gelten andere Preise, die nicht unter die Roaming-Regelung fallen.


Wie funktioniert Roaming?

Früher durften Anbieter zusätzliche Gebühren für die Nutzung der Roamingdienste erheben. Das führte manchmal zu unerwartet hohen Kosten für die Urlauber:innen. Die EU fand diese Kosten viel zu hoch und hat aus diesem Grund die Roaming-Gebühren abgeschafft. Das hat zur Folge, dass Dein Anbieter keine zusätzlichen Kosten für das Roaming in Ländern innerhalb der EU berechnen darf. Wenn Du also zum Beispiel nach Frankreich oder Italien in den Urlaub fährst, telefonierst, simst und surfst Du dort zum gleichen Tarif, wie Du ihn in Deutschland gewohnt bist. Dein Handyvertrag läuft also wie gewohnt weiter.

Auf See stellst Du die Verbindung über einen Satelliten statt über einen Sendemast her. Die Abschaffung der Roaming-Gebühren gilt hier also nicht und die Kosten für die Internetnutzung auf See sind daher immer noch sehr hoch!

Hast Du einen Handyvertrag mit unbegrenztem Datenvolumen oder unbegrenzten Anrufen? Dann ist Vorsicht geboten: „Unbegrenzt in Deutschland” bedeutet nicht automatisch „unbegrenzt im Ausland”. Bei unbegrenzten Tarifen legen die Anbieter oft eine sogenannte Fair-Use-Policy (FUP) für das Ausland fest. Sie tun dies, um Missbrauch zu verhindern. Erkundige Dich deshalb vor Deiner Reise, welche FUP-Regeln für Deinen Anbieter gelten.

Roaming auf See, im Flugzeug oder außerhalb der EU

Auf Kreuzfahrtschiffen, Fähren oder im Flugzeug wird die Verbindung oft über Satellit hergestellt – hier gelten keine EU-Roamingregeln. Die Kosten für Anrufe oder Daten können daher sehr hoch ausfallen. Auch Länder außerhalb der EU (z. B. Schweiz oder Türkei) sind nicht automatisch enthalten.

Tipp: Aktiviere den Flugmodus oder schalte Datenroaming aus, bevor Du an Bord gehst. Informiere Dich dann bei Deinem Anbieter, ob er spezielle Pakete für Reisen außerhalb der EU anbietet.

Ich nutze Prepaid

Das Prepaid-Guthaben, das Du in Deutschland gekauft hast, ist in der gesamten Europäischen Union gültig. Hast Du zum Beispiel 10 € Prepaid in Deutschland gekauft und zahlst Du 5 Cent pro Gesprächsminute? Dann zahlst Du in den Niederlanden oder einem anderen EU-Land den gleichen Minutentarif. Das Gleiche gilt für SMS und Dein Datenvolumen.

Ausnahmen

Es gelten Ausnahmen, wenn Du von Deutschland aus in ein anderes EU-Land anrufst oder simst: Hierfür können zusätzliche Gebühren anfallen. Auch hier gilt, dass die Regeln je nach Anbieter und Handyvertrag variieren können.

Telefonieren

Wenn Du Dich in einem EU-Land aufhältst, telefonierst Du bei allen Anbietern zu den Konditionen Deines Inlandstarifs ("Roaming wie zu Hause"). Das gilt für:

  • Anrufe aus dem EU-Ausland nach Deutschland;
  • Anrufe aus dem EU-Ausland in andere EU-Länder;
  • Entgegennahme von Anrufen in der EU.

Wichtig: Rufst Du aus Deutschland ins EU-Ausland an (z.B. von Deutschland in die Niederlande), gelten keine Roaming-Regeln, sondern internationale Gesprächspreise. Diese sind meist nicht im Tarif enthalten. Auf der Webseite Deines Anbieters findest Du dazu weitere Informationen.


Oft im Ausland?

Telekommunikationsunternehmen können Maßnahmen ergreifen, wenn sie Missbrauch feststellen. Missbrauch bedeutet in diesem Fall beispielsweise, dass jemand absichtlich einen Handyvertrag in einem anderen EU-Land als seinem Heimatland abschließt, weil es dort ein lukratives Angebot gibt. Wenn Du über einen längeren Zeitraum in einem anderen EU-Land roamen möchtest, musst Du zeigen können, dass Du eine feste Verbindung zu diesem Land hast. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn Du dort studierst, arbeitest oder regelmäßig über die Grenze pendelst. Ohne so eine Verbindung kann es sein, dass Dein Anbieter zusätzliche Gebühren verlangt.

Wenn Du in Deutschland wohnst, ist es sinnvoll, auch einen deutschen Handyvertrag zu nutzen. Solltest Du dann doch mal (unerwartet) länger in einem anderen EU-Land bleiben, ohne eine feste Verbindung dorthin zu haben, darf Dein Anbieter eine kleine Zusatzgebühr verlangen – einfach, um seine Kosten zu decken. Wichtig ist aber: Mit Roaming innerhalb der EU darf kein Gewinn gemacht werden.


Was genau ist Fair Use (FUP)?

Auch wenn Du einen „unbegrenzten“ Tarif hast, ist Deine Datennutzung im EU-Ausland nicht automatisch unbegrenzt. Laut Fair Use Policy darf Dein Anbieter ein Limit setzen, um Missbrauch zu verhindern. Wie viel Datenvolumen Dir zusteht, hängt vom monatlichen Preis Deines Tarifs ab.

Rechenformel: Monatlicher Preis (inkl. MwSt.) ÷ 1,55 = max. GB im EU-Ausland

Beispiel: Bei 30 € Grundgebühr darfst Du etwa 19 GB im EU-Ausland nutzen. Danach kann der Anbieter die Geschwindigkeit drosseln oder Zusatzkosten berechnen.


Informationen per Anbieter

  • Telekom

  • Vodafone

  • congstar

  • klarmobil

  • freenet

  • o2